Preisträger des Förderpreis für Lehre 2002

v.l.n.r. Prof. Dr. Günther Wildenhain (Rektor), die Jungius-Preisträger Dr. Astrid Amhausend und Dr. Görres Grenzdörffer, Dr. Gisela Boeck (Förderpreis für Lehre), Prof. Dr. Dieter Schröder (1. Vorsitzender der GFUR)

 

Der Preis wurde in zwei Teilen vergeben an

Dr. Lorenz Winkler-Horacek,
Institut für Altertumswissenschaften, für das Praktikum zur Vorbereitung der Ausstellung „Antike Spuren: Der Parthenon in Rostock. Fragmente der Abguss-Sammlung der Universität im Dialog mit moderner Skulptur“
und an

Dr. Gisela Boeck, Fachbereich Chemie, für die Vorlesung, das Praktikum und das Seminar „Chemie für Humanmediziner“.

Preisträger des Förderpreis für Lehre 2001

v.l.n.r. Prof. Dr. Günther Wildenhain (Rektor), die drei Jungiuspreisträger Dr. Castendiek, Dr. Rauschenbach und Dr. Hein, Prof. Elmar Mohr (Förderpreis für Lehre), Prof. Dr. Dieter Schröder (1. Vorsitzender der GFUR)

 

Der Preis wurde vergeben an

Prof. Dr. Elmar Mohr,
Fachbereich Agrarökologie, für die Lehrveranstaltungen „Anatomie und Physiologie der Haustiere“, „Umwelthygiene und Tiergesundheit“ und „Biotechnologie“.

Preisträger des Förderpreis für Lehre 2000

v.l.n.r. Prof. Hastedt (Prorektor), Sabine Krüger (damals noch Nienkerk), Anne Wagner, Gabriele Rettmer, Matthias Schlegel (AUF, er hat allein einen Förderpreis für Lehre bekommen), Dr. Kerstin Kosche, Prof. Dr. Dieter Schröder (1. Vorsitzender der GFUR).

 

Der Preis wurde in zwei Teilen vergeben an

Mathias Schlegel und Carsten Kalkofen,
Fachbereich Agrarökologie, für die Lehrveranstaltung „Agrarökologisches Komplexpraktikum“
und an das

weiterbildende Fernstudium „Umwelt und Bildung“ des Fernstudienzentrums der Universität Rostock unter Projektleitung von Frau Dr. Kerstin Kosche.

Preisträger des Förderpreis für Lehre 1999

v.l.n.r. Prof. Dr. Wildenhain (Rektor), Prof. Dr. Peter Kauffold (Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur)

 

Der Preis wurde vergeben an

Dr. Michael Mechthold-Jin,
Institut für Human Resource Development an der Universität Rostock, für die Lehrveranstaltung „ROXI – Rostocker Existenzgründer-Initiative“. Teilnehmer dieser Lehrveranstaltung waren Studierende verschiedener Fachrichtungen der Universität, die erwägen, ein eigenes Unternehmen zu gründen.

Preisträger des Förderpreis für Lehre 1998

v.l.n.r. Prof. Dr. Gerhard Maeß (Rektor), Dr. Martin Rösel (THF), ?, Prof. Dr. Dieter Schröder (1. Vorsitzender der GFUR)

Der Preis wurde in zwei Teilen vergeben an

Dr. Jörg Fischer, ZA Matthias Hartung, Dr. Frank Nötzel,
Klinik und Poliklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde für den „Kursus der kieferorthopädischen Behandlung I und II“
und an

Dr. Martin Rösel,
Theologische Fakultät für den Kurs „Bibelkunde des Alten Testaments“.

Jungius-Preisträger des Jahres 2025

(v.l.n.r.) Prof. Dr. Heidrun Schumann (Vors. der GFUR), Dr. Erik Westphal, Dr. Anne Gessing, Dr. Juliane Schwarz-Ladach, Dr. Nadine Wilinski, Rektorin Prof. Dr. Elizabeth Prommer

(Foto: ITMZ der Universität Rostock)

 

Am 4. Juli 2025 verlieh die Gesellschaft der Förderer der Universität Rostock e.V. (GFUR) im Rahmen der Akademischen Festveranstaltung zur Übergabe der Promotions- und Habilitationsurkunden den Joachim-Jungius-Preis für die besten Dissertationen, die an der Universität Rostock verteidigt wurden.

Angesichts des besonders hohen Niveaus der neun in diesem Jahr eingereichten Dissertationen wurden vier statt wie üblich drei mit je 2.000 Euro dotierte Jungius-Förderpreise an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler verliehen. Bei der Bewertung berücksichtigt die Jury neben dem rein wissenschaftlichen Niveau einer Arbeit ihre Bearbeitungsdauer, ihre Internationalität, die Verwertung der Resultate (Vorträge, Publikationen, Patente etc.), ihre Interdisziplinarität, ihre gesellschaftliche Relevanz und ihren Beitrag zur Reputation der Universität Rostock.

Die Arbeit von Dr. Anne Gessing von der Philosophischen Fakultät liefert eine kritische Edition eines selbstgewählten Corpus von frühneuhochdeutschen und lateinischen Texten des Autors Sebastian Brant und untersucht deren Verhältnis zueinander. Die stark interdisziplinär angelegte Untersuchung demonstriert neben linguistischen große kulturwissenschaftliche, historische, und literaturgeschichtliche Kenntnisse und eine sehr hohe Sprachkompetenz in Frühneuhochdeutsch und in Neolatein.

Dr. Juliane Schwarz-Ladach von der Juristischen Fakultät widmet sich in ihrer Dissertation einem hochaktuellen Thema: der Bestechlichkeit von Abgeordneten. Sie untersucht, wie das deutsche Strafrecht politische Korruption erfasst und ob dies überzeugend geschieht. Anstatt auf Schlagworte wie „Vertrauen in die Politik“ zurückzugreifen, fragt sie, was das Grundgesetz schützt und welche Ableitungen der Gesetzgeber daraus treffen darf. Die Arbeit zeigt eindrucksvoll, wie sich demokratische Prinzipien konkret im Strafrecht abbilden lassen und an welchen Stellen das geltende Recht Nachbesserung verdient.

Die Arbeit von Dr. Nadine Wilinski von der Medizinischen Fakultät befasst sich mit dem drängenden Problem der objektiven Erfassung von Nervenschädigungen, die als Nebenwirkung einer Chemotherapie bei Brustkrebspatientinnen auftreten. Dr. Wilinski verfolgt hierfür einen innovativen diagnostischen Ansatz über das Auge, konkret über die hochauflösende photonische Bildgebung der Hornhautnerven und der Netzhaut. Die Ergebnisse sind methodisch belastbar, klinisch anschlussfähig und in mehreren peer-reviewten Publikationen dokumentiert. Besonders hervorzuheben ist die interdisziplinäre Verbindung von Ophthalmologie, Onkologie, Bildgebung und Datenanalyse

Dr. Erik Westphal entwickelte im Rahmen seiner Arbeit ein digitales Konzept zur Qualitätssicherung in der additiven Fertigung (3D-Druck), das mit einer Blockchain-Technologie verknüpft ist. Die Forschungsergebnisse zeigen u. a., dass maschinelles Lernen Defekte in Bauteilen zuverlässig in Echtzeit erkennen kann und somit eine schnelle, zerstörungsfreie Prozesskontrolle möglich ist. Die Ergebnisse der Arbeit lassen sich bei der Fertigung von Bauteilen in der Luft- und Raumfahrttechnik, der Medizintechnik und Automobilindustrie einsetzen.

 

Die Festrede hielt Frau Dr. Juliane Schwarz-Ladach:

 

Jungius-Preisträger des Jahres 2024

(v.l.n.r.) Rektorin Prof. Dr. Elizabeth Prommer, Dr. Kristina Kähm, Dr. Wiebke Radlof, Prof. Dr. Alfred Leder (Vorsitzender der Jury der GFUR)
(Foto: ITMZ der Universität Rostock)

Nicht anwesend war Herr Dr. Hannes Kaddatz: :

(Quelle: privat)

Frau Dr.-Ing. Wiebke Radlof beschäftigte sich im Rahmen ihrer Dissertation mit der mechanischen Stabilität poröser Titanstrukturen. Diese Strukturen werden mittels additiver Fertigung hergestellt. Hierzu werden 3D-Druckverfahren eingesetzt, bei denen metallische Werkstoffe, in dieser Arbeit waren es Titanlegierungen, schichtweise aufgetragen werden. Durch dieses Fertigungsverfahren lassen sich unterschiedliche Grade der Porosität des Werkstoffs einstellen. Die Porosität unterstützt das Einwachsen des Implantats in den umgebenden Knochen, gleichzeitig wird ein Stress-Shielding weitgehend vermieden, wodurch der Knochenabbau reduziert wird. Wesentliche Ziele der vorgelegten Dissertation war die Ermittlung des Grenztrag- und Ermüdungsverhaltens einer porösen Hüftendoprothese. Neben einachsigen Zug- und Druckbeanspruchungen wurden zusätzlich auch Biege- und Torsionsbelastungen mittels experimenteller und Finite-Element Methoden analysiert. Die eingereichte Arbeit hat so die Basis für die Beurteilung der mechanischen Zuverlässigkeit poröser Hüftendoprothesen gelegt.

Herr Dr. med. Hannes Kaddatz hat eine Promotionsarbeit verfasst mit dem Titel “Die Rekrutierung peripherer Immunzellen in einem toxischen Multiple Sklerose Tiermodell“. Er konnte zeigen, dass zentrale Zellen der Autoimmunität, sogenannte T- und B-Lymphozyten, durch degenerative Prozesse in das Gehirn „gelockt“ werden und dort zusammen mit Mikrogliazellen den neuronalen Schaden vorantrieben und verstärken. Er untersuchte diese Phänomene in geeigneten Tiermodelle und in Proben verstorbener Patienten. Eine präzise Phänotypisierung dieser Zellen im Tiermodell und im Menschen ist essenziell zur Entwicklung neuer, innovativer therapeutischer Ansätze. Teile seiner Arbeit fertigte Herr Dr. Kaddatz in der Pathologie der VU in Amsterdam an, um so nachhaltig zur Weiterentwicklung des Standortes Rostock beigetragen. Die Ergebnisse seiner Dissertation hat er in drei Artikel in sehr guten internationalen Fachzeitschriften publiziert, darüber hinaus verfasste er im Rahmen seiner Promotion noch vier Konferenzbeiträge.

Die Dissertationsschrift von Dr. phil. Kristina Kähm besteht aus einer kritischen Neuedition der altenglischen Admonition to a Spiritual Son, die von Ælfric, dem wichtigsten angelsächsischen Schriftsteller der Zeit um 1000 n. Chr., aus dem Lateinischen übersetzt wurde. Die Arbeit präsentiert dieses wichtige Zeugnis christlicher Frömmigkeits- und Gelehrtenkultur zum ersten Mal in der Forschungsgeschichte in einer Fassung, die sich sehr nah an dem überlieferten Text und den darin enthaltenen Spuren des Gebrauchs orientiert. Außerdem wird die Admonition durch eine Übersetzung ins moderne Englisch und eine umfangreiche Einleitung vorbildlich für die Gegenwart erschlossen. Ein wichtiges Merkmal der Neuausgabe ist, dass sie unter der Zuhilfenahme digitaler Techniken erstellt wurde und aus diesem Grunde eine problemlose Nachnutzung ermöglicht. Die von Kristina Kähm vorgelegte Verbindung aus Philologie und Digitalisierung ist so überzeugend, dass die an der Universität Toronto angesiedelte Arbeitsstelle zum Dictionary of Old English die Aufnahme ihres Admonition-Textes in das Dictionary of Old English Web Corpus in Aussicht gestellt hat. Die Rostocker Dissertation wird damit in die weltweit führende und mit einem hohen wissenschaftlichen Renommee ausgestatte Datenbank zu den altenglischen Textzeugnissen integriert.

Die Festrede hielt Frau Dr. Kristina Kähm:

Feierliche Übergabe der Promotions- und Habilitationsurkunden, Universitätskirche, 05.07.2024

 

Jungius-Preisträger des Jahres 2023

v.l.n.r.: Prof. Dr. Wolfgang Bernard (GFUR), Dr. Oliver Brätz, Dr. Sarah Jeschke, Dr. Lukas Maczewsky, Dr. Juius Zimmermann, Prof. Dr. Elizabeth Prommer (Rektorin der Universität Rostock)
(Foto: ITMZ der Universität Rostock).

 

Die Gesellschaft der Förderer der Universität Rostock e. V. (GFUR) zeichnete am 7. Juli 2023 eine Wissenschaftlerin und drei Wissenschaftler der Universität Rostock für ihre herausragenden Dissertationen aus. Den Joachim-Jungius-Förderpreis erhalten Dr. Sarah Jeschke, Dr. Oliver Brätz, StR. Dr. Lukas Maczewsky und Dr. Julius Zimmermann.

Dr. Oliver Brätz hat eine Dissertation auf dem Gebiet der Metallographie angefertigt, in deren Zentrum das Schweißen im Unterwasserbereich steht. Er erarbeitete neue Methoden zur Werkstoffanalyse beim Bolzenschweißen. Seine gewonnenen Erkenntnisse führen zur Erweiterung des Einsatzgebietes der automatisierten Schweißtechnik in den Unterwasserbereich, insbesondere für Anwendungen im Stahlwasserbau wie Offshore-Windkraftanlagen und Hafenanlagen.

Dr. Sarah Jeschke gelingt es in ihren Untersuchungen in hervorragender Weise, tiefe Einblicke in das Erleben der an Epilepsie erkrankten Kinder und Jugendlichen im Hinblick auf Diagnoseeröffnung und auf die Medikamenteneinnahme zu erfassen. Darüber hinaus gibt sie wichtige Empfehlungen für die ärztliche Kommunikation mit den chronisch kranken Kindern und auch Hinweise für die Unterstützung der Kommunikation zwischen Erkrankten und gleichaltrigen Gesunden.

StR. Dr. Lukas Maczewsky widmete sich einer grundlegenden Eigenschaft festkörperphysikalischer Systeme – der Entstehung von topologischen Oberflächenströmen. Er designte ein experimentelles System, auf dessen Basis er Phänomene beobachten konnte, die bisher nur in der Theorie existierten und in echten Festkörpern nur sehr schwer oder überhaupt nicht beobachtbar sind. Seine Ergebnisse besitzen weitreichende Bedeutung in vielen anderen Bereichen der Physik.

Dr. Julius Zimmermann hat in seiner Dissertation ein grundlegendes Problem aus dem Gebiet der Interaktion zwischen Gewebe (z.B. Hirn, Knochen, Knorpel) und elektrischem Strom bearbeitet. Die Arbeit untersucht erstmals umfassend die methodischen Schwächen bisheriger Verfahren und schlägt innovative Methoden und Verfahren vor.

Jungius-Preisträger des Jahres 2022

 

 

v.l.n.r.: Tom Streicher (GFUR), Dr. Victoria Aladin, Dr. Shahnam Gorgi Zadeh, Prof. Dr. Udo Kragl (Prorektor der Universität Rostock)
(Foto: ITMZ der Universität Rostock).

 

Dr. Lukas Kölsch
(Foto: privat).

Eine fachgerecht zusammengesetzte Jury unter der Leitung von Prof. Dr. Alfred Leder wählte die nachstehenden drei Wissenschaftler für den mit je 2000 € dotierten Preis aus, die vom Verwaltungsausschuss der GFUR bestätigt wurden. Sie zeichneten sich in besonderem Maßen durch wissenschaftliche Innovation, Internationalität, Interdisziplinarität und gesellschaftliche Relevanz aus und tragen in hohem Maße zur Reputation der Universität Rostock bei.

 

Frau Dr. Victoria Aladin hat eine herausragende Dissertationsschrift zum Thema dynamische Kernpolarisation in der Festkörper-NMR-Spektroskopie am Department Leben Licht & Materie der interdisziplinären Fakultät der Universität Rostock angefertigt und diese im Juli 2021 mit Bravour verteidigt. Innerhalb der Gruppe von Prof. Björn Corzilius beschäftigte sich Frau Aladin mit einer neuen Methode zur Bestimmung von Wechselwirkungen zwischen Atomkernen („SCREAM-DNP“), welche neben der Erhöhung der Messempfindlichkeit auch die gezielte Untersuchung bestimmter Molekülteile und deren Wechselwirkungen erlaubt. Die Methode wurde an biobasierten Strukturen erprobt und verfeinert, wobei Frau Aladin sehr erfolgreich mit Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Fachgebieten zusammengearbeitet hat. Ihre Entwicklungen treiben die Strukturaufklärung voran und werden in Zukunft zu einem besseren Verständnis von Wechselwirkungen in komplexer Materie und in biologischen Systemen beitragen. Die herausragenden Ergebnisse sind bereits international auf breite Resonanz gestoßen. So wurden Frau Aladins Leistungen mit dem Richard-Ernst-Preis der Fachgruppe Magnetische Resonanz der Gesellschaft Deutscher Chemiker ausgezeichnet. Ihre Ergebnisse sind in mehreren vielzitierten Aufsätzen in hochkarätigen Zeitschriften publiziert. Somit hat sich Frau Aladin nicht nur auf besondere Weise für ihr Fachgebiet eingesetzt, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Reputation der Universität Rostock geliefert.

 

Dr. Lukas Kölsch (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät) wird für seine Dissertation „Mathematical aspects of the design and security of block ciphers“ geehrt. Er hat eine außergewöhnliche Dissertationsschrift zu den mathematischen Grundlagen von modernen Crypto-Systemen geliefert. Die Forschungen wurden am Lehrstuhl „Diskrete Mathematik“ von Frau Prof. Dr. Gohar Kyureghyan am Institut für Mathematik durchgeführt. Sichere Verschlüsselungssysteme sind in der heutigen Zeit der allgemeinen Digitalisierung extrem wichtig. Jeder kennt Online-Banking und Online-Shopping als einfache Beispiele für die Notwendigkeit von der sicheren Übertragung von sensiblen Daten. Die Ergebnisse der Arbeit wurden in weltführenden Fachzeitschriften publiziert und auf Tagungen, teils auf spezielle Einladung, vorgestellt. Besonders bemerkenswert ist auch, dass Herr Dr. Kölsch diese Dissertation in weniger als 3 Jahren erstellt hat.

 

Herr Dr.-Ing. Shahnam Gorgi Zadeh wurde an der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik mit einer Dissertationsschrift zum Thema „Accelerating cavity and higher order mode coupler design for the Future Circular Collider“ promoviert. Er führte seine wissenschaftlichen Arbeiten am Institut für Allgemeine Elektrotechnik unter der Betreuung von Frau Prof. van Rienen durch. Die Forschungsthemen seiner wissenschaftlichen Arbeiten verbinden die Fachgebiete Elektrotechnik, Physik und numerische Mathematik. Mit höchst anspruchsvollen Computer-Simulationen hat er die Eigenschaften neuartiger Komponenten von Teilchenbeschleunigern berechnet. In diesen Großforschungsanlagen werden von internationalen Forschungsgruppen Untersuchungen betrieben, die ein umfassendes Verständnis vom Aufbau der Materie und damit auch dem Ursprung des Kosmos zum Ziel haben. Seine mit Bestnoten ausgezeichnete Arbeit ragt in besonderem Maße heraus, da er sie in einem überdurchschnittlich zügigen Zeitraum anfertigte und dabei mit Forschenden unterschiedlicher Fachrichtungen in experimentell und theoretisch sehr anspruchsvollen Fragestellungen kooperierte. Seine Beiträge wurden bereits während der Anfertigung der Arbeit als wertvoll eingeschätzt, so dass er als Promovierender mehreren Einladungen auf internationale Fachkongresse folgen durfte.

 

Jungius-Preisträger des Jahres 2021

v.l.n.r.: Tom Streicher (GFUR), Dr. Lars Mielke, Dr. Benjamin Torner, Prof. Dr. Udo Kragl (Prorektor der Universität Rostock)
(Foto: ITMZ der Universität Rostock).

 

v.l.n.r.: Dr. André Knabe, Dr. Benjamin Torner, Dr. Hermann Winrich Pommerenke, Dr. Lars Mielke
(Fotos: privat).

 

Im Jahr des 30. Gründungsjubiläums der Gesellschaft der Förderer der Universität Rostock e.V. (GFUR) werden an der Universität Rostock vier Nachwuchswissenschaftler für ihre herausragenden Doktorarbeiten mit einem Joachim-Jungius-Förderpreis ausgezeichnet.

 

Dr. Hermann Winrich Pommerenke (Fakultät für Informatik und Elektrotechnik)

Herr Dr. Pommerenke hat in seiner Promotionsarbeit „Compact Radio-frequency Quadrupoles for Industrial and Medical Applications“ ein Thema der Beschleunigerphysik und -technologie bearbeitet, welches auf die Anwendung in Kultur, Industrie und Medizin ausgerichtet ist. Teilchenbeschleuniger werden nicht nur für die Hochenergiephysik, sondern auch zu einem weit überwiegenden Teil in der Industrie, der Medizin (speziell in der Krebstherapie) und für eine Reihe weiterer Anwendungen eingesetzt.

Durch die Forschungsarbeit von Herrn Pommerenke kommt hier nun eine neue Applikationsmöglichkeit hinzu: Die zerstörungsfreie Prüfung von kulturellen Gütern direkt vor Ort, z.B. von archäologischen Stücken und Kunstwerken in Museen. Herr Pommerenke hat dafür verschiedene Hochfrequenzquadrupole entworfen, die Dimensionierung berechnet und durch Messungen überprüft.

Die Arbeit wurde im Rahmen eines Gentner-Stipendiums des BMBF in einem internationalen und interdisziplinären Team überwiegend am CERN, der europäischen Organisation für Kernforschung, bearbeitet.

 

Dr. André Knabe (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät)

Die Dissertation von André Knabe untersucht die subjektive Wahrnehmung und Bewältigung von Armut in sozialen Netzwerken. Hierfür hat er mehr als 50 ausführliche Interviews mit einkommensarmen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern geführt und diese wissenschaftlich ausgewertet.

André Knabe zeigt, dass es nicht „den“ armen Menschen gibt. Stattdessen weist er unterschiedliche Armutstypen nach und schlägt — nach Armutstypen differenziert — Handlungsmöglichkeiten für die Sozialpolitik vor.

Inhaltlich bereichert die Netzwerkperspektive die klassische soziologische Armutsforschung; methodisch gelingt der Spagat zwischen qualitativer und quantitativer Forschung.

Die Arbeit bietet somit eine herausragende Verbindung von wissenschaftlicher Exzellenz mit hoher gesellschaftlicher Relevanz.

 

Dr. Lars Mielke (Philosophische Fakultät)

Als Latinist und Biologe bringt Dr. Lars Mielke diese beiden Kompetenzen gleichermaßen gewinnbringend in seine umfangreiche Dissertationsschrift „Spaliere für Silvinus. Charakterschulung in Columellas Werk über die Landwirtschaft“ ein. Durch den gesamtheitlichen Ansatz zur Interpretation des antiken Fachtextes setzt er einen Meilenstein bei der Erforschung dieser Textgattung. Methodisch fundiert nimmt er mit dem Konzept der „fachbezogenen Charakterschulung“ als Instrument zur Identifizierung von Vermittlungsstrategien den Rezipientenkreis detailliert in den Blick und belegt, dass es Columella um sachliche, praxisorientierte Wissensvermittlung und die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen der Betriebs- und Menschenführung ging. Die Relevanz antiker Texte zu Themen wie Nachhaltigkeit, land grabbing und Profitmaximierung hat Herr Mielke auch durch diverse Vorträge im nationalen und internationalen Rahmen wirkungsvoll präsentiert und die internationale Wahrnehmung Rostocks als Standort der Erforschung antiker Fachschriftsteller und Rhetorik gestärkt.

 

Dr. Benjamin Torner (Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik)

Die eingereichte Dissertation behandelt eine Herzpumpe in Form einer axialen Strömungsmaschine, die zur Überbrückung der Wartezeit von Herztransplantations-Patienten eingesetzt wird. Die Patienten erfahren mit diesem Hilfsmittel eine 80%-ige Überlebenswahrscheinlichkeit, nach zwei Jahren sinkt diese auf 70%. Grund hierfür ist u.a. eine Schädigung des Blutes durch erhöhte Schubspannungen in der Maschine, hervorgerufen durch Strömungsablösungen und Turbulenzen. Herr Dr. Torner führte seine Untersuchungen zur Lokalisierung der Blutschädigungen innerhalb des künstlichen Organs mittels numerischer Simulationen und experimenteller Methoden durch. Es ist absehbar, dass mittels der im Rahmen dieser Dissertation entwickelten Werkzeuge sich künftig Herzpumpen entwickeln lassen, die deutlich geringere Blutschädigungen hervorrufen werden und somit zu einer erhöhten Überlebenswahrscheinlichkeit der Patienten beitragen können.